Am vergangenen Mittwoch, den 14. April 2010 hatte Bürgermeister Ralf Steinbrenner zur Bürgerversammlung in das Kulturgebäude Leingarten eingeladen. Etwa 70 Bürgerinnen und Bürger interessierten sich für das Thema Rathausneubau und Marktplatzgestaltung.

Zu Beginn begrüßte Bürgermeister Steinbrenner die anwesenden Gäste und erinnerte einleitend, wie sich der Weg zum Rathausneubau seit Anfang 2007 entwickelte.

Er erwähnte die Klausurtagung des Gemeinderats im Februar 2007, als sich der Gemeinderat mit dem Thema ausgiebig beschäftigte. Im Juli 2007 die letzte Bürgerversammlung und der anschließende Gemeinderatsbeschluss das Rathaus der Sporthallenerweiterung vorzuziehen. Im November 2007, so Herr Steinbrenner weiter, kam die Standortdiskussion ins rollen. Ein Raumkonzept wurde erarbeitet und verschiedene Zwischenunterbringungsvarianten diskutiert. Am 26. Oktober 2008 entschied sich die Mehrheit der Bevölkerung in einem Bürgerentscheid für den Standort in der Heilbronner Straße. Es folgte die Schadstoffuntersuchung mit dem Ergebnis der starken PCB-Belastung und schließlich der Beschluss das Rathaus abzureißen und neu zu bauen. Im Februar 2009 bezog die Verwaltung ihre Zwischenunterbringung in der Daimlerstraße 21. Dann gab es einen Realisierungswettbewerb für den Neubau, Entscheidungen zur Marktplatzgestaltung und zur Energieversorgung mit einer Holzpelletsanlage.

Nach diesem kurzen Rückblick wies er auf den kommenden Startschuss zum Rathausneubau hin und lud die anwesenden Gäste ganz herzlich am Freitag um 16.00 Uhr in die Heilbronner Straße ein.

Ebenso gab er bekannt, dass die Installation einer Webcam im Gange ist und bald alle Bürgerinnen und Bürgern den Baufortschritt über die Homepage der Gemeinde verfolgen können. Für die Nutzung des neu gestalteten Markplatzes sei ein Ideenwettbewerb geplant.

Abschließend zitierte Bürgermeister Steinbrenner die entsprechenden Vorschriften zur Abhaltung einer Bürgerversammlung in der Gemeindeordnung und wies auf den Beschluss des Gemeinderats vom 26. Februar 2010 hin, diese durchzuführen.

Nach der Begrüßung und Einleitung übergab Bürgermeister Steinbrenner das Wort an den Architekten, Herrn Tore Pape von den Pool 2 Architekten aus Kassel. Herr Pape stellte anhand einer Power-Point-Präsentation und aufgehängten Plänen seine Ideen und Vorstellungen zum Planentwurf des neuen Verwaltungsgebäudes vor. Er beschrieb die Außenansichten und wie sich die geplante Architektur städtebaulich gut in die Umgebung einfüge. Ebenso erläuterte er die Gestaltung und Aufteilung der Räume in den einzelnen Geschossen. Dabei betonte er, dass man innen durch die Anordnung und Bauweise der Räume sehr flexibel reagieren könne, wenn es darum gehe die Räume später zu verändern. Ebenso sei vorgesehen auf dem Dach eine Photovoltaikanlage zu installieren. Auch sei eine Bürgersolaranlage angedacht. Nach der Präsentation der Pläne stand Herr Pape für Fragen der Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung, die er alle zufrieden stellend beantworten konnte.

Bürgermeister Steinbrenner bedankte sich herzlich für den Vortrag von Herrn Pape und leitete zur Gestaltung des Marktplatzes über. Seit dem 26. April 1991 erfülle der Rathausvorplatz auch die Funktion eines Marktplatzes. Die Anzahl der Beschicker und die Anzahl der Markttage sei kontinuierlich gewachsen. Auch mussten aus Platzmangel bereits Interessenten abgewiesen werden. Die Neugestaltung des Marktplatzes, so Herr Steinbrenner, solle diese Situation zukünftig verbessern. Es gebe einen Entwurf der Landschaftsarchitektin Frau Cornelia Biegert, dem der Gemeinderat am 11. Dezember 2009 zugestimmt habe. Dieser müsse noch verfeinert werden. Er bedauerte, dass bis zum Abend der Bürgerversammlung noch kein endgültiger Planentwurf vom Gemeinderat beschlossen werden konnte. Leider gab es Unwägbarkeiten mit dem Grundwasser und der Kirchenmauer, weshalb der geplante Terminplan nicht mehr zu halten war, er bat dafür um Verständnis.

Im weiteren Verlauf stellte die Landschaftsarchitektin Frau Cornelia Biegert ihren Planentwurf zur Marktplatzgestaltung ebenfalls anhand einer Power-Point-Präsentation vor.

Sie merkte an, dass es im Bereich der Kirchenmauer noch Änderungen geben wird, die Grundstruktur aber gleich bleibe. Sie beschrieb den Platz als offen und ruhig. Auch sei er problemlos und barrierefrei zugänglich. Durch das leichte Gefälle werde das Regenwasser abgeleitet. Einen Brunnen wird es nicht mehr geben, bestätigte Frau Biegert auf eine Anfrage nach der Präsentation. Dafür gebe es ein Wasserspiel mit Fontänen aus Bodendüsen, die auch je nach Platzbedarf im Boden versenkt werden können. Auch Frau Biegert konnte anschließend alle Fragen der Gäste beantworten.

Ergänzend wurde von Bürgermeister Steinbrenner das geplante Parkplatzkonzept erläutert. Der Gemeinderat habe beschlossen, zwei ältere Gebäude an der Ecke Kelterstraße/Kelterplatz zu erwerben um dort mit 16 Stellplätzen zusätzlichen öffentlichen Parkraum zu schaffen.

Der letzte Vortrag folgte über die geplante Energieversorgung des Rathauses. Bauamtsleiter Ralf Eschelbach stellte das geplante Nahwärmekonzept mit Anbindungen des Rathauses, der Festhalle, der Hans-Sauter-Schule und des Kindergarten Kelterstraße vor. Der Gemeinderat habe im Voraus verschiedene Möglichkeiten der Energieversorgung besichtigt und sich für den Bau einer Holzpelletsanlage entschieden. Einzelne Fragen der Bevölkerung konnten geklärt werden.

Bei dem letzten Programmpunkt „Fragen, Vorstellungen und Anregungen“ hatten die Gäste Gelegenheit auch Themen die nicht im Zusammenhang mit dem Rathausneubau stehen, anzusprechen.

Nach einigen Anfragen bedankte sich Herr Bürgermeister Steinbrenner für den Besuch und das Interesse der anwesenden Bürgerinnen und Bürger, sprach Dank den Verwaltungsmitarbeitern für die Organisation aus, wünschte einen guten Nachhauseweg und beschloss die Versammlung um 20.00 Uhr.