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Stadt Leingarten (Druckversion)

Die Geschichte des Käsritts

Der Großgartacher Käsritt ist ein jahrhundertealter Brauch. Er führt auf ein altes Weiderecht der Großgartacher auf dem benachbarten Rittergut Hipfelhof zurück. Dieses Weiderecht wurde, als es zu Auseinandersetzungen wegen Flurschäden gekommen war, durch das Recht abgelöst, jährlich zwei Laib Käse abzuholen.

Die Burschen von Großgartach ritten am Pfingstmontag im Wettreiten zum Hipfelhof und überreichten dort dem Pfleger einen Strauß mit den Worten: "Guten Morgen, Herr Pater Pfleger! Da wir Großgartacher das Recht haben, auf dem freiadeligen Gut Hipelfhof alle Jahr einen Käse abzuholen, so wollen wir es beim Alten belassen und nichts Neues aufbringen." Der Pfleger erwiderte mit einem nachbarlichen Gruß und ließ den Käse (12 bis 16 Pfund) überreichen. Die Reiter dankten, ritten dreimal um die Kirche und danach mit der duftenden Spende nach Hause. Dort wurden sie von den Mädchen des Ortes empfangen. Diese schmückten den Käse mit Bändern und befestigten ihn an einem Birkenstämmchen. Die Reiter und das ganze Volk zogen durchs Dorf, um den Käse im Festschmaus zu verzehren.

Käsritt
Nachdem dieser Brauch seit 1835 schlief, aber im Volksmund weiter lebt (man nennt die Großgartacher "Käsreiter"), ist er seit 1950 wieder zu neuem Leben erweckt worden. Mit Festzug, ländlichem Pferderennen und anderen Darbietungen wurde der Käsritt zu einem sehenswertem und traditionellem Heimatfest.

Der Käsritt findet in der Regel alle 3 Jahre statt.

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